Gott - Eine kleine Geschichte des Größten

von: Manfred Lütz

„Gott sei Dank, Gott existiert nicht. Wenn aber, was Gott verhüten möge, Gott doch existiert?“ Manfred Lütz nimmt die verschiedenen Gottesansichten genauer unter die Lupe, bzw. ins Visier.

Die wichtigste Frage der Welt sei, so der Autor Manfred Lütz: „Gott sei Dank, Gott existiert nicht. Wenn aber, was Gott verhüten möge, Gott doch existiert?“ Manfred Lütz nimmt die verschiedenen Gottesansichten genauer unter die Lupe, bzw. ins Visier: den Gott der Atheisten, der Kinder, der Lehrer, der Wissenschaftler, der Philosophen und schließlich den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.
Eine seiner Schlussfolgerungen: Atheisten leben manchmal so, als ob es Gott doch ein bisschen gäbe – und Gläubige so, als gäbe es ihn nicht. Zu Recht fordert er von beiden Seiten ein konsequenteres Handeln.  

Fans des Autors, die mit dem vorliegenden Buch ein gewohnt locker-scharfsinniges Buch des Rheinländers in den Händen zu halten hofften, werden etwas enttäuscht sein. Denn über weite Strecken liest sich „Gott“ nicht wirklich leicht. Es ist kein Buch zum Dessert. Es ist ein ausgewachsenes Hauptgericht, um im Bild zu bleiben. Viele Passagen muss sich der Leser ein zweites Mal vornehmen, um sie zu verstehen. Die vom Verlag versprochenen „amüsanten Umwege“, die Manfred Lütz bei seiner Argumentation gerne nimmt sind sicher erheiternd. Dem nicht ganz so wissenden und philosophisch-historisch bewanderten Leser jedoch fällt es nicht selten schwer, zwischen ironischer Spitze und philosophischer Erkenntnis zu unterscheiden. Das geht leider zu Lasten der erhofften und vom Klappentext suggerierten leichten Verständlichkeit.  

Fazit: Das richtige Buch - leider in der falschen Verpackung. Lesenswert!   

Manfred Lütz  
Gott - Eine kleine Geschichte des Größten
Pattloch Verlag
297 Seiten gebunden
ISBN 978-3-629-02158-8