Himmelskind

von: Patricia Riggen

Familie Beam führt ein Bilderbuch-Leben: gute und liebevolle Ehe, drei kleine Töchter, Aufbau der beruflichen Existenz, tolles Haus mit Garten, lebendige Kirchengemeinde. Urplötzlich bricht bei 10-jährigen Tochter Anna eine schmerzhafte und seltene Darm-Krankheit aus. Die Ärzte sehen keine Chance auf Heilung. Die Situation entwickelt sich für die christlich-gläubige Familie Beam zur Zerreiß- und Glaubensprobe:

Gebete werden nicht erhört, Heilung ist nicht in Sicht, finanzieller Ruin droht.

Soweit das typische Handlungsschema des amerikanischen „Kind-Krankheit-Klinik“-Dramas inklusive des kinderverstehend-mitfühlenden-Doktor-Spezialisten.

Doch der Film „Himmelskind“, der auf einer wahren Geschichte beruht, bleibt hier nicht stehen. Denn vor diesem äußeren Hintergrund spielt sich ein ganz anderes, ein inneres Drama ab. Spannend und nachvollziehbar bewegt der Film die Fragen, warum lässt Gott das Leid zu, was gibt mir Halt, wie reagieren die Mitmenschen auf Not. Dabei geht der Film in die Tiefe und kratzt nicht nur an der Oberfläche. Emotional eigentlich unerträgliche Dialoge zwischen Mutter und Tochter „Mama, ich will sterben“ werden nicht ausgelassen und ein Gespräch zwischen Pastor und Mutter bietet Substanz anstatt phrasenhafter Bibelsprüche (wie in manch anderen christlich geprägten Filmen). Der Zuschauer kann so stets mit- und nachfühlen und mitfiebern. Die Schauspieler agieren nie hölzern oder schablonenhaft sondern stellen die Charaktere durchweg facettenreich und glaubwürdig dar, allen voran Jennifer Garner als Mutter Christy und auf jeden Fall Kylie Rogers als kranke Tochter Anna.

Die Handlung bleibt gut im Fluss, es gibt keine Längen oder Durchhänger und Langeweile kommt sowieso nie auf. Dass es am Ende noch dank eines kapitalen Wunders doch noch zur körperlichen Heilung von Anna und innerer Heilung der Mutter Christy kommt ist dann nochmal eine ganz neue Geschichte, die „Himmelskind“ erzählt.

Unser Fazit:
Spannung, Unterhaltung, gute Schauspieler, spiritueller Tiefgang: Ansehen!

Oder mit den Worten des Darstellers Eugenio Derbez (Kinderarzt Dr. Nurko): „Es ist die Art von Film, die ich am meisten mag: lustig, berührend, und wenn die Zuschauer aus dem Kino gehen, werden sie Hoffnung spüren. Ein Film, der das Herz erfüllt – was meiner Meinung nach der Hauptgrund ist, warum Menschen überhaupt ins Kino gehen.“

Regie: Patricia Riggen
USA 2015
Dauer 105 min.
FSK 6 J.
Verlag: SCM Hänsler